Im Haus braut das Leben verschiedensten Schmutz zusammen. Die Stiftung Warentest erklärt, wie Sie ihn loswerden – effektiv, hygienisch und umweltschonend.
Alles zum Thema Haushalt in einem Buch: Haushalt nebenbei bereitet das geballte Wissen der Test-Experten leicht und locker auf. Lästige Arbeiten wie Putzen und Waschen gehen ab sofort schneller von der Hand. Dank der Experten-Tipps verlieren sogar Flecken, Schädlinge und Schimmel ihren Schrecken. Der Ratgeber der Stiftung Warentest hat 224 Seiten und ist für 16,90 Euro im test.de-Shop erhältlich.
Wie viele Putzmittel braucht man im Haushalt?
Vier bis fünf. In der Regel reichen vier bis fünf Reinigungsmittel aus, um den üblichen Schmutz im Haushalt loszuwerden: ein Handgeschirrspülmittel zum Fettlösen, ein saurer Reiniger für Kalkschmutz und ein Allzweck- beziehungsweise Universalreiniger für abwaschbare Böden und Oberflächen. Außerdem sind eine Scheuermilch oder Putzwerkzeug wie ein Schaber empfehlenswert, um Angebranntes und Eingebranntes zu entfernen. Glasreiniger erleichtern das streifenfreie Putzen großer Fenster- und Spiegelflächen – es geht aber auch ohne sie. Die Reinigungsfachleute der Verbraucherzentralen nennen das Handgeschirrspülmittel sogar auch noch als Alternative für den Allzweckreiniger.
Dran bleiben. Voraussetzung dafür, dass man mit so wenigen Mitteln auskommt, ist allerdings regelmäßiges Putzen: Entstehen hartnäckige Verschmutzungen kann auch mal der Einsatz eines Kraftreinigers notwendig sein.
Tipp: 500 saubere Expertentricks von Aufräumen über Putzen bis Waschen bietet unser Ratgeber Haushalt nebenbei.
Wie wirken Reinigungsmittel optimal?
Die Leistung von Reinigungsmitteln – von Putzmitteln genauso wie von Waschmitteln – hängt von vier Faktoren ab: der chemischen Zusammensetzung, Temperatur, Zeit und Mechanik. Den Zusammenhang dieser vier Faktoren beschreibt der sogenannte Sinnersche Kreis. Verändert sich einer der Faktoren, müssen die anderen angepasst werden.
Das kann man sich zunutze machen: Wenn man Reinigungsmittel länger Einwirken lässt oder beim Schrubben Mechanik einsetzt, kann man Putzmittel sparsamer dosieren. Mit warmem Wasser löst sich Fett deutlich besser. Auch Öko-Programme funktionieren nach dem Prinzip des Sinnerschen Kreises: Die Temperatur wird reduziert, dafür dauern die Programme in der Regel länger.
Was nützen Kraftreiniger?
Für normale Verschmutzungen reichen Allzweckreiniger, eine Scheuermilch und ein Spülmittel völlig aus – Einweichen und Mechanik verstärkt ihre Reinigungswirkung noch. Stoßen Sie damit bei hartnäckigem Fettschmutz oder dicken Kalkrändern an Grenzen, kann der Einsatz eines aggressiveren Kraftreinigers sinnvoll sein.
Gezielt einsetzen. Bei ihnen gilt aber: Nur gezielt und sparsam einsetzen. Viele Mittel greifen Oberflächen an. Säurehaltige Kraftprotze können zum Beispiel Marmor, Fugen, Fliesen, Emaille, Kupfer oder Textilien schädigen, Fettlöser können Holz und lackierte Oberflächen angreifen. Viele Kraftreiniger können zudem die Atemwege reizen, deshalb nur in gut belüfteten Räumen anwenden.
Fenster streifenfrei putzen – wie klappt das?
Abzieher machts einfacher. Zunächst Fensterbänke und Rahmen mit einem Handfeger von grobem Dreck befreien. Dann die Rahmen mit warmem Wasser plus Allzweckreiniger oder Spülmittel abwischen und danach trockenreiben. Fenster mit einem Lappen plus Glasreiniger oder Wasser mit Spülmittel einwaschen und bei starker Verschmutzung noch mal mit klarem Wasser nachwischen. Dann Feuchtigkeit mit einem Abzieher mit Gummilippe abziehen – das ist vor allem bei großen Fensterflächen optimal. Es geht aber auch mit Fensterleder oder einem saugfähigen, fusselfreiem Tusch. Falls notwendig Restfeuchte oder Streifen mit einem trockenen Mikrofasertuch oder einem sauberen Geschirrtuch wegpolieren. Mit festem Schuhwerk. Beim Fensterputzen auf die eigene Sicherheit achten – im Haushalt verunglücken mehr Menschen als im Straßenverkehr. Tragen Sie daher rutschfeste, den Fuß umschließende Schuhe, keine Sandalen oder Hausschuhe. Wenn Sie eine Leiter oder einen Tritt verwenden, nicht weit über den Leiterrand beugen, sondern absteigen und Stück für Stück weiterrücken.
Was ist das optimale Wetter zum Fensterputzen?
Heute scheint leicht die Sonne? Dann ist ein perfekter Tag zum Fensterputzen. Denn Streifen und Schlieren sind gut sichtbar und das Glas heizt sich nicht so sehr auf, die Reinigungslösung trocknet nicht zu schnell an. Das kann bei prallem Sonnenschein schnell mal passieren. Bei grauem Himmel sind Streifen und nachzupolierende Stellen kaum zu sehen.
Fenster putzen ohne Glasreiniger – funktioniert das?
Spezielle Glasreiniger machen streifenfreies Fensterputzen oft einfacher, denn sie sind salzarm und enthalten Alkohole – das verhindert Schlieren- und Streifenbildung. Es geht aber auch ohne, etwa mit ein bisschen Spülmittel. Dabei aber darauf achten, dass es nicht zu sehr schäumt – sonst gibt es Schmiereffekte. Aus Rücksicht auf die Umwelt oder die Gesundheit muss niemand zwingend auf einen Glasreiniger verzichten: In unserem jüngsten Glasreiniger-Test (2018) belasteten die Spezialreiniger Umwelt und Gesundheit kaum mehr als ein übliches Hausmittel aus Wasser, Geschirrspülmittel und Spiritus.
Fensterrahmen aus Kunststoff richtig reinigen?
Groben Dreck zunächst abfegen und Rahmen dann mit einem Allzweckreiniger oder Spülmittel putzen und mit einem fusselfreien Tuch trockenreiben. Hartnäckigere Flecken auf Kunststoffrahmen kann man in der Regel mit einem Putzschwamm entfernen. Achten Sie aber darauf, dass dieser auch für die Reinigung von Glas geeignet ist, damit nichts zerkratzt.
Was taugen elektrische Fenstersauger?
Elektrische Fenstersauger helfen beim Fensterputzen beim Abziehen des Schmutzwassers – sie saugen es gleich ein. In unserem Fenstersauger-Test (2019) schafften einige Modelle eine streifenfreie Reinigung. Vor allem aber erhöhten sie für die Tester den Spaßfaktor beim Fensterputzen.
Wie entfernt man Angebranntes von Kochfeld oder Ofen?
Schnell sein. Ist etwas übergekocht oder angebrannt, lohnt es sich schnell zu sein: Schnell weggewischt oder mit etwas Spülmittel eingeweicht, lassen sich die meisten Überbleibsel des Kochens noch ohne den Einsatz spezieller Reiniger entfernen.
Schaben und Schrubben. Bei Glaskeramik-Kochfeldern können auch Schwämme oder Schaber Einsatz kommen, die den gröbsten Dreck ohne Spezialreiniger verschwinden lassen. Der Mechanik bedienen sich auch Glaskeramikkochfeld-Reiniger mit sogenannten Abrasivstoffen. In unserem Kochfeldreiniger-Test (2018) ließen einige das Kochfeld wie neu glänzen. Auch bei Gas- oder Elektroherden lässt sich mit Einwirken und mechanischer Reinigung hartnäckiger Schmutz lösen. Auch den Backofen im noch warmen – nicht heißen – Zustand feucht auswischen, bei Bedarf mit etwas Spülmittel. So lassen sich die meisten Überbleibsel noch recht einfach entfernen.
Wie oft sollte man den Kühlschrank reinigen?
Keineswegs keimfrei. Der Kühlschrank sollte innen alle zwei bis drei Monate gründlich gereinigt werden, denn der Innenraum ist alles andere als keimfrei: Krankheitserreger wie Salmonellen und Listerien lauern in vielen Lebensmitteln, zum Beispiel in Geflügel, Eiergerichten und rohem Fleisch.
Milder Reiniger reicht. Optimal für die Reinigung ist warmes Wasser mit ein wenig Spülmittel oder einem milden Allzweckreiniger. Ein Spritzer Zitronensaft reduziert unangenehme Gerüche und das Bakterienwachstum. Verdünnter Essigreiniger wirkt auch gegen Schimmelsporen, allerdings warnen Gerätehersteller, dass die Säure das Material angreifen kann. Alle Innenwände, Schübe, Ablagen und auch Dichtungen gründlich abwischen. Zum Schluss mit einem sauberen Geschirrtuch alles gut trockenwischen.
Regelmäßig aussortieren. Der Ausbreitung von Keimen können Sie vorbeugen, indem Sie den Kühlschrankinhalt regelmäßig kontrollieren, Verdorbenes oder Verschimmeltes schnell aussortieren (Biomüll) und Spritzer und Flecken sofort wegputzen. Verzichtbar sind Desinfektionsreiniger – ihr Einsatz kann zu Resistenzen von Keimen gegen desinfizierende Wirkstoffe beitragen.
Was ist der richtige Reiniger für Küchenfronten und Arbeitsflächen?
Fronten und Flächen, auf denen sich fettiger Brat-Nebel niedergeschlagen hat, lassen sich mit einem guten Allzweckreiniger oder einem guten Küchenreiniger putzen. Bei ihnen gilt aber: Vorsicht bei empfindlichen Materialien wie Holz. Sie können sich verfärben. Eine Alternative zu Allzweck- oder Küchenreiniger ist ein fettlösendes Geschirrspülmittel.
Handgeschirrspülmittel – Worin unterscheiden sich Klassikprodukte, Konzentrate, Sensitive und Öko-Spülmittel?
Universell einsetzbar. Handgeschirrspülmittel gelten als Universalwaffe beim Putzen. In der Küche helfen gute Mittel gegen fettigen Schmutz, auch zur Reinigung von Fenstern und Oberflächen können sie zum Einsatz kommen. Im Handel werden unterschiedliche Formen von Handgeschirrspülmitteln angeboten: Konzentrate, Sensitive, Öko-Spülmittel und Klassikprodukte. Wenige überzeugen. Konzentrate enthalten im Vergleich zu den Klassikern oder Sensitivprodukten weniger Wasser und mehr waschaktive Substanzen, die fettlösenden Tenside. Im Test von 26 Handgeschirrspülmitteln (2018) reinigten sie tendenziell besser als die Konkurrenten. Sensitive Spülmittel sind meist sehr hautverträglich. Aber auch viele andere Produkte zeigten sich in unserer Untersuchung ähnlich sanft zur Haut, darunter Klassiker und sogar Konzentrate. Anbieter von ökologischen Spülmitteln setzen auf pflanzliche Inhaltsstoffe, zum Beispiel Zuckertenside. Sie schonen zwar Seen und Flüsse, wirkten im letzten Test aber kaum besser als Wasser pur.
Tipp. Ob von Hand oder in der Maschine – alle Infos zum Thema Geschirrspülen finden Sie in unserem FAQ Geschirrspülen.
Welche Reiniger braucht man im Bad?
Kalk braucht Säure. Im Bad ist Kalk die größte Herausforderung. Dafür braucht es einen sauren Badreiniger. Wenn Sie regelmäßig putzen und nur leichte Kalkflecken beseitigen müssen, reicht dafür die klassische Variante. Zum Reinigen trockener Fliesen, des Boden und von Oberflächen genügt ein Allzweckreiniger. Wenn sich schnell Urinstein oder Kalkablagerungen im WC bilden, kann auch ein WC-Reiniger sinnvoll sein.
Vorbeugen. Generell lohnt es sich im Bad vorzubeugen: Reste von Zahnpasta, Seife und Co direkt mit klarem Wasser abspülen. Diszipliniertes Trocknen verhindert Kalkablagerungen: mit fusselfreiem Tuch an Waschbecken und Armaturen, mit Abzieher und weichem Tuch in der Dusche.
Verzichtbare Chemie. Einige Reinigungsmittel sind hingegen verzichtbar: Hygienereiniger können mit ihren desinfizierenden Wirkstoffe Allergien auslösen und zu Keimresistenzen beitragen. Außerdem können sie die Gewässer und ihre Bewohner belasten. Verzichtbar sind auch WC-Steine, die Duftstoffe ins Wasser abgeben. Bei verstopften Abflüssen, erst einmal mechanisch mit einem Gummisauger – „Pömpel“ – oder einer Abflussspirale anrücken und erst wenn das nicht hilft, mit einem aggressiven Rohr- oder Abflussreiniger anrücken.
Was hilft gegen Kalkflecken?
Klassiker reicht oft. Bilden sich an Armaturen oder in der Keramik leichte Kalkränder und -flecken, lassen die sich oft noch mit etwas Zitrone aufweichen und dann entfernen. Da auch solche Hausmittel Oberflächen schädigen können, empfehlen wir, diese zunächst an unauffälliger Stelle ausprobieren. Auch wenn die Ränder hartnäckiger werden, braucht es nicht unbedingt einen Kraftreiniger. Unser Test von klassischen Badreinigern und Kraftreinigern fürs Bad (2016) zeigte: Oft reicht ein klassischer Badreiniger noch aus. Etwas einweichen lassen und gründlich nachspülen. Auch ein Schaber kann vorsichtig zum Einsatz kommen.
Zitronen- statt Essigsäure. Reinigungsfachleute raten übrigens zu sauren Badreinigern auf Basis von Zitronensäure statt flüchtigen Säuren wie Essigsäure – da diese die Raumluft verschlechtern.
Wie werden Fugen schonend gereinigt?
Fugen sind oft säureempfindlich, deshalb sollten sie vor der Reinigung von Fliesen im Nassbereich mit einem sauren Badreiniger mit Wasser benetzt werden. In trockenen Bereichen von Bad und Küche, in denen kein Kalk entfernt werden muss, reicht zum Entfernen von Fett und Staub von Fliesen ein guter Allzweckreiniger oder ein Handgeschirrspülmittel. Die sind in der Regel alkalisch und schonen so die säureempfindlichen Fugen.
Wie entfernt man Kalk in der Duschkabine am besten?
Damit die Duschkabine lange kalk- und schimmelfrei bleibt, nach dem Duschen einen Abzieher mit Gummilippe verwenden oder Wände und Ecken, in denen Wasser stehen bleibt, mit einem weichen Tuch trocknen. Haben sich einmal widerspenstigen Kalkbeläge gebildet, kann der sparsame Einsatz eines Kraftreinigers sinnvoll sein. Zunächst Materialverträglichkeit in einer unauffälligen Ecke testen, dann mit einem Putzschwamm verteilen, einwirken lassen und anschließend gründlich nachspülen und trockenwischen. Bei leichten Kalkrändern reicht oft auch schon ein klassischer Badreiniger aus.
Wie lassen sich Schimmelflecken im Bad entfernen?
Bleichmittel. Schimmel in Fugen, zum Beispiel in der Dusche, lässt sich am besten mit einem Anti-Schimmel-Mittel mit Bleichwirkung entfernen, etwa mit Wasserstoffperoxid (H2O2). Das tötet den Pilz nicht nur ab, sondern hellt auch die dunklen Pilzstrukturen im Untergrund etwas auf. Anschließend sollten Sie die Flächen gründlich mit Scheuermilch und -bürste bearbeiten. Danach abspülen und nochmals ein Wasserstoffperoxid haltiges Mittel einwirken lassen. Das Auskratzen der Fugen ist arbeitsintensiv und deshalb nur im Notfall sinnvoll. Vorbeugen lässt sich Schimmel, indem stehendes Wasser in der Dusche nach der Benutzung schnell trockengewischt wird.
Tipp. Wer mit hartnäckigem Schimmel in Problemzonen wie Bad, Küche oder Keller zu kämpfen hat, findet zusätzliche Hinweise zur effektiven Bekämpfung in den FAQ Schimmel vorbeugen und Schimmel beseitigen.
Wie reinigt man die Toilette effektiv?
Bürste benutzen. Entfernen Sie Schmutz am besten immer sofort mit der Klobürste. Dann trocknet nichts an und es entstehen keine Gerüche. Je nach Härte des Wassers und Nutzungshäufigkeit des Örtchens kann ein wöchentlicher, oft sogar ein monatlicher Griff zum WC-Reiniger dann ausreichen. In unserem Test von WC-Reinigern (2014) überzeugten etliche Produkte beim Entfernen von Ablagerungen. Bei der Dosierung von WC-Reinigern gilt: Sparsames Dosieren schont Portemonnaie und Umwelt. Mittel rundherum unter den Schüsselrand spritzen und möglichst auch alle Seitenflächen benetzen.
Längeres Einwirken. Die Einwirkzeit können Sie verlängern, indem sie schnell Toilettenpapier über die konzentrierte Reinigerlösung legen – sie bleibt dann dort „kleben“ und kann länger einwirken. Auch um Kalk und kalkhaltigen Urinstein unter Wasser, im „Knie“, zu bekämpfen, brauchen Sie nicht unbedingt eine höhere Dosis. Oft reicht eine längere Einwirkzeit. Einige Anbieter empfehlen, die saure Lösung über Nacht wirken zu lassen und dann kräftig zu bürsten
Außen putzen. Sitz und Außenseite des WC mit handelsüblichen Putzlappen säubern, die dann unter heißem Wasser ausgespült werden. Nicht vergessen: Auch den Griff der Klobürste sollten Sie so reinigen.
Braucht es Hygiene-Reiniger für die WC-Reinigung?
Bakterien nicht gefährlich. Die Bakterienflora im menschlichen Stuhl ist nicht gesundheitsgefährdend, deshalb ist eine Bekämpfung dieser Bakterien im WC auch nicht notwendig. Zudem belasten desinfizierende Wirkstoffe das Abwasser. Auch wenn ein Haushaltsmitglied eine infektiöse Darmerkrankung hat, reicht die normale Reinigung des WC. Der Sitz und Außenflächen sollten mit einem Lappen gereinigt werden, der dann heiß gewaschen wird. Deutlich wichtiger: Hygiene beim Händewaschen.
Tipp. Mehr zum Thema finden Sie in unserem WC-Reiniger-Test (2014).
Worauf muss man bei der Verwendung von Chlorreinigern achten?
Hypochlorithaltige WC- und Sanitärreiniger dürfen nicht auf saure Reinigungsmittel treffen, sonst kann sich giftiges Chlorgas bilden. Deshalb möglichst auf chlorhaltige Reiniger verzichten.
Wie lässt sich Staub am besten entfernen?
Spezialfasern statt Baumwolle. Zwei bis drei Mal pro Woche sollte in Haushalten, in denen Hausstauballergiker leben, Staub gewischt werden. Staubtücher aus Baumwolle schieben den Staub eher zusammen als ihn aufzunehmen. Oft fällt das wenige, was sie aufnehmen, größtenteils gleich wieder heraus. Besser machen es einige Produkte in unserem Test von Staubwedeln und -tüchern aus Spezialfasern (2021). Insbesondere die Tücher erwiesen sich als wahre Staubmagneten.
Von oben nach unten. Am besten ist es, von oben nach unten zu arbeiten. Sonst rieselt der Staub womöglich auf gewischte, tieferliegende Areale. Abschließend können Sie mit einem leicht angefeuchteten Tuch nachwischen. Das bindet die letzten Staubpartikel. Mehr Infos zu dem Thema finden Sie in unserem Special Staub entfernen.
Fegen oder Saugen – was ist besser?
Fegen wirbelt auf. Schmutz wegzufegen ist umweltschonend, weil nur die eigene Muskelkraft und kein Strom verbraucht wird. Außerdem landet der Dreck im Müll und nicht im teuren Staubsaugerbeutel. Allerdings wird dabei auch viel Staub aufgewirbelt, der die Raumluft belastet und sich auf anderen Flächen absetzt.
Effizient saugen. Effektiver, besonders bei feinem Schmutz, ist Saugen, am besten mit einem stromsparenden Gerät mit einem guten Staubrückhaltevermögen. Zu diesem Thema bietet test.de einen fortlaufend aktualisierten Bodenstaubsauger-Test an. Es geht auch automatisch: In unseren Saugroboter-Test lieferten einige Modelle passable Reinigungsergebnisse ab.
Können Mikrofasertücher Oberflächen verkratzen?
Das hängt vom Material der Fläche ab. Auf Glas passiert normalerweise nichts, wenn das Tuch sauber ist und sich keine härteren Partikel wie Sand vom letzten Putztag darin befinden. Falls doch, kann es beim Staubwischen auch auf Glasflächen zu Schäden kommen. Auf empfindlichen Kunststoffflächen können sich dagegen nach häufigerem Wischen auch mit einem sauberen, ungeeigneten Mikrofasertuch feinste Schleifspuren zeigen. Das liegt an der sehr kleinen, quasi scharfkantigen Oberfläche einiger Fasern.
Welche Reiniger eignen sich zum Bodenwischen?
Allzweckreiniger. Auf Fußböden sammelt sich vor allem fett- und staubhaltiger Schmutz. Das macht sie zum optimalen Einsatzgebiet für Allzweckreiniger. In unserem Allzweckreiniger-Test (2021) überzeugten etliche Produkte. Die darin enthaltenen Tenside lösen Fette und sorgen dafür, dass Oberflächen besonders gut mit Wasser benetzt werden. Zu Wischwasser verdünnt, können sie so Böden von Fett und Staub befreien. Eine Alternative fürs Bodenwischen sind fettlösende Handgeschirrspülmittel. Anders als viele Allzweckreiniger enthalten diese aber oft keine Zusätze für flottes Trocknen oder Glanzeffekte.
Vorsicht bei Holz. Empfindliche Oberflächen wie geöltes Holz sollten nicht mit Allzweckreiniger geputzt werden Verfärbungen sind möglich.
Was heißt nebelfeucht wischen?
Empfindliche Böden wie Parkett oder Laminat sollten nur nebelfeucht gewischt werden. Nebelfeucht heißt: Der Boden muss nach drei bis fünf Minuten wieder komplett abgetrocknet sein. Dazu den Lappen sehr gut auswringen, er darf nicht mehr tropfen.
Welche Reiniger und Pflegemittel eignen sich für Parkett, welche für Laminat?
Für leichten Schmutz braucht es keine Reiniger, klares Wasser reicht völlig aus. Flecken von Kaffee, Ketchup oder anderen Lebensmitteln beseitigen ehe sie antrocknen und Flüssigkeiten sofort aufwischen, damit die Nässe nicht über die Fugen eindringt.
Parkett. Bei Parkett ist ab und zu ein Schuss Parkettpflegemittel im Wischwasser sinnvoll. Sie sollen Flecken entfernen und den Parkettboden imprägnieren. Dafür enthalten sie wasserlösliche, rückfettende Polymere und Wachse, die den versiegelten Boden mit einer dünnen Pflegeschicht überziehen. Glanz kommt von allein. In einem Test von Reinigungsmitteln für Parkettböden unseres Schweizer Partnermagazin K-Tipp (2019) gewann der Parkettreiniger Emsal Parkett, der auch in Deutschland erhältlich ist. Er überzeugte vor allem mit der Imprägnierung des Parketts.
Laminat. Für Laminat sollten diese Parkettreiniger allerdings nicht benutzt werden; genauso wenig wie Kern- und Schmierseife oder Bohnerwachs. Diese Reinigungsmittel können Schlieren, Flecken und unschöne Laufstraßen auf der Kunstharzoberfläche hinterlassen. Für Laminat gibt es spezielle Reiniger ohne Wachs oder ein Neutralreiniger. Generell empfiehlt es sich bei der Reinigung empfindlicher Böden auf die Hinweise der Anbieter zu achten.
Wie pflegt man einen Parkettboden?
Massive Parkettböden können eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren haben. Häufig sind die Böden mit Öl behandelt oder mit Lack versiegelt. Sie bleiben aber empfindlich gegenüber Kratzern und Feuchtigkeit:
Schutz vor Feuchtigkeit. Unter Zimmerpflanzen gehören deshalb unbedingt Untersetzer, verschüttete Flüssigkeiten sollten sofort aufgewischt werden. Außerdem reicht Staubsaugen zur Reinigung des Bodens oft schon aus. Braucht der Boden doch einmal eine gründlichere Reinigung, nur nebelfeucht wischen. Und nicht mit Mikrofasertüchern reinigen – sie saugen das Öl aus dem Boden.
Kratzer vermeiden. Steinchen und Sandkörner können dem Parkettboden Schaden zufügen. Deswegen ist es ratsam, nicht mit Straßenschuhen über den Boden zu laufen. Auch Filzgleiter unter Möbelfüßen schonen den Boden.
Imprägnieren. Nach und nach verliert der Boden seine Schutzschicht. Erkennbar ist das, wenn der Boden Wasserflecken schneller aufsaugt. Ab und an ist daher eine Reinigung mit einem Parkettpflegemittel sinnvoll. Dadurch kann die imprägnierende Schicht des Bodens wiederaufgebaut werden.
Sind antibakterielle oder desinfizierende Reiniger zu empfehlen?
Keine Schutzwirkung. Sie sind in der Regel absolut verzichtbar. Denn zum einen können Putzmittel mit antibakteriellen Wirkstoffen banale Infekte nicht verhindern. In einer amerikanischen Langzeitstudie über 42 Wochen gab es in den Haushalten, die mit solchen Mitteln putzten, genauso oft Husten, Schnupfen, Heiserkeit wie in denen, die normale Allzweckreiniger benutzten. Dennoch versehen Anbieter einige Wasch- und Putzmittel oder gar Müllbeutel, Klopapier und Textilien mit „Hygiene“-Zusätzen, die Keime beseitigen sollen. Notwendig ist der Einsatz solch desinfizierender Wirkstoffe im Haushalt jedoch fast nie.
Können schaden. Zum anderen schaden „Hygienereiniger“ und desinfizierende Wirkstoffe wie Benzalkoniumchlorid oft sogar mehr, als sie nützen. Ihr Einsatz kann Kontaktallergien auslösen und dazu beitragen, dass Keime Resistenzen ausbilden, warnen Fachleute. Vor allem aber können sie die Gewässer und deren Bewohner schädigen, wenn sie ins Abwasser gelangen. Auf ihrem Weg in die Gewässer können sie zum Beispiel Mikroorganismen abtöten, die auch für die Funktion von Kläranlagen wichtig sind.
Händehygiene wichtiger. Viel relevanter in puncto Hygiene: Hände waschen – mindestens vor und nach dem Zubereiten des Essens sowie nach jedem Toilettengang, etwa eine halbe Minute lang mit milder Seife unter fließendem Wasser. Denn die meisten Keime werden mit den Händen übertragen.
Arzt oder Apotheker fragen. Sinnvoll sind desinfizierende Wirkstoffe laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nur, wenn Haushaltsmitglieder an hochansteckenden Infektionen wie dem Norovirus leiden oder ein stark geschwächtes Immunsystem haben, etwa aufgrund einer Chemotherapie. Die BZgA rät, Ärzte oder Apotheker zu fragen, ob und welche Desinfektionsmittel dann sinnvoll sind.
Was ist beim Putzen in puncto Hygiene zu beachten?
Sinnvoll ist ein klares Farbschema bei den Putztüchern beziehungsweise -lappen. Eine gängige Farbregel ist: Rot für die Toilette, Blau für Möbel, Grün für die Küche, gelb fürs Waschbecken. Alternativ gibt es beispielsweise auch Aufnäher für Putzlappen. Nach der Benutzung sollten die Lappen gut ausgewaschen und getrocknet werden.
In der Küche ist es wichtig, nach dem Kochen Arbeitsflächen und Werkzeuge gut abzuwaschen, Holzbretter heiß abzuspülen, abzubürsten und gut trocknen zu lassen. Anschließend Hände waschen. Den Kühlschrank regelmäßig reinigen und Verdorbenes oder Schimmeliges schnell aussortieren. Abfalleimer häufig leeren – auch das verringert die Keimbelastung. Mehr zum Thema in unserem Special Keime in Lebensmitteln: So schützen Sie sich vor Krankmachern.
Wie oft und wie sollte man Putzutensilien waschen?
Tücher und Lappen nach Gebrauch gut trocknen lassen und regelmäßig waschen: Manche Hygieniker sagen, einmal pro Woche, andere raten, nach jeder Benutzung. Spätestens dann, wenn sie übel riechen, gehören waschbare Tücher in die Waschmaschine (60 Grad), Schwämme und Spülbürsten in den Geschirrspüler. Küchenschwämme und Schwammtücher sollten spätestens dann entsorgt werden, wenn sie anfangen zu müffeln.
Welche Handschuhe schonen die Hände beim Putzen und Spülen?
Mehrfach verwendbare Latexhandschuhe haben unsere Kollegen der Schweizer Verbraucherzeitschrift K-Tipp 2019 getestet. Sie haben zwölf innen mit Baumwolle beschichtete Haushaltshandschuhe untersucht − mit ihnen gespült, sie in Fette, Lösungsmittel und diverse Reiniger getaucht, mit einem Prüfgerät gescheuert und ihren Tragekomfort geprüft. Zwei Gute sind auch in Deutschland erhältlich: der sehr robuste Obi-Haushaltshandschuh Soft ab 99 Cent sowie der griffige Vileda Sensitive ab 90 Cent. Gummihandschuhe können durch die in ihnen enthaltenen Latexproteine Allergien auslösen. Im Test der Schweizer übertraf jedoch keines der zwei Produkte den Grenzwert, der für Latexhandschuhe im medizinischen Bereich gilt.
Welche Reiniger können die Gesundheit belasten?
Insbesondere Kraftreiniger fürs Bad können die Schleimhäute reizen. Ist die Flasche mit einem „Ätzend“-Warnsymbol versehen, sollten Sie Ihre Augen vor Spritzern schützen – etwa mit einer Brille – und den Sprühnebel nicht einatmen. Tragen Sie außerdem Handschuhe. Setzen Sie die Sprays nur gezielt ein und möglichst bei geöffnetem Fenster. Auch Kraftreiniger gegen Fettiges, die in der Küche zum Einsatz kommen, reizen die Schleimhäute.
Wie bewahrt man Reinigungsmittel sicher auf?
Viele Reinigungsmittel haben einen „kindersicheren“ Verschluss. Aber mit etwas technischem Geschick, „Glück“ und Ausprobieren können Neugierige die Flaschen aufbekommen. Vor allem als „ätzend“ und „reizend“ deklarierte Mittel sollten Sie nicht griffbereit für Kinder aufbewahren, sondern besser zum Beispiel oben im Hochschrank. Außerdem sollten Reinigungsmittel niemals in Lebensmittelbehälter, Getränkeflaschen und Gläser umgefüllt werden und immer getrennt von Lebensmitteln aufbewahrt werden.
Wie kann man Reinigungsmittel sparsam dosieren?
Flüssige Reiniger werden normalerweise mit Wasser verdünnt. Halten Sie sich an die Dosieranleitung und benutzen Sie Dosierhilfen, ein ausrangiertes Millilitermaß oder ein zuvor ausgemessenes Gefäß. Lieber stärker verdünnen und mehrmals über den Schmutz wischen als unnötig Chemie verschwenden. Aber: Starken Schmutz gezielt mit unverdünntem Reiniger angehen.
Wie kann man verhindern, dass Mikroplastik ins Wasser gelangt?
Reiniger wie Scheuermilch können Mikroplastik enthalten, ohne dass das explizit gekennzeichnet ist. Damit etwaiges Mikroplastik im Müll statt im Abwasser landet, empfehlen wir: Die Mittel mit einem Küchenpapier abwischen statt mit einem Schwamm, der danach ausgespült wird.
12.05.2021 - Gegen Fett und Staub kommen fast alle 13 Allzweckreiniger im Test an – vor allem der Testsieger. Alleskönner sind sie aber nicht. Einige Mittel belasten zudem die Umwelt.
26.01.2022 - Die Experten der Stiftung Warentest beantworten die wichtigsten Fragen zur Schimmelvorbeugung, zu besonders gefährdeten Räumen und zu hilfreichen Baumaßnahmen.
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Inzwischen gibt es einen ausführlichen Test von 2021 zu Allzweckreinigern/Universalreinigern: https://www.test.de/Allzweckreiniger-im-Test-5740919-5741842/
mag.zirnig: Wir hatten tatsächlich nur mal zwei Universalreiniger im Test. Diese finden Sie unter: https://www.test.de/Kuechenreiniger-im-Test-17-ueberzeugen-einer-versagt-5017957-0/ Ihre Nachfrage geben wir gerne als Testanregung an unser Untersuchungsteam weiter. Vielen dank dafür! (MK)
Gerade weil Universalreiniger ein Standardputzmittel für den Haushalt sind, ist es umso unverständlicher, wieso die Stiftung Warentest keine Vergleichstests in dieser Produktgruppe durchführt. Eine Suche mit "Universalreiniger" ergibt hier jedenfalls null Treffer.
Es fehlt auf jeden Fall noch ein alkalischer Fettreiniger. Scheuerpulver habe ich seit Jahren nicht mehr gebraucht. Glasreiniger ist auch ganz praktisch.
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